Worte können wahre Wunder bewirken. Sie können in Bewegung bringen aber auch Entwicklung blockieren. Sie können heilen und verletzen, Universen öffnen und Türen zuschlagen. Grund genug, ihnen ein Unternehmen und diesen Blogartikel zu widmen. Ein kleiner Einblick in die Geburtsstunde der wortwunderwelt.
Stell dir vor: Du fühlst dich in einer Situation gefangen, suchst einen Ausweg, stampfst durch den Wald, sitzt am Meditationskissen, versuchst zu atmen. Und anstatt ruhig zu werden, rennen deine Gedanken Marathon, als ob es kein Morgen geben würde. Du blinzelst, siehst einen Stift, einen halb zerrissenen Fetzen Papier. Nimmst ihn und beginnst zu schreiben. Einen einfachen Satz: Ich weiß grade nicht weiter. Du schreibst jedes Wort, jeden Gedanken, der da kommt, unreflektiert nieder. Pfeifst auf alles, was dir in der Schule an rechtschreiberischer Gscheitheit eingetrichtert wurde, lässt die Grammatik links liegen und schreibst einfach. Wort für Wort, Satz für Satz. Freewriting sagen die erfahrenen Schreiblinge unter uns zu dieser Form des Schreibens. Und ja, es hat etwas von Freiheit, von freischreiben. Es beginnt zu fließen. Und irgendwann steht sie da. Die Antwort, die Lösung oder zumindest der nächste Schritt.
Eine Vision wird geboren
Nennen wir sie Geburtsstunden. Momente, in denen Lösungen, Träume, Ideen, Visionen geboren werden. Momente, in denen die wortwunderwelt das Licht der Welt erblickt hat. Weil ich irgendwann vor meinen vollgekritzelten Zetteln gesessen bin und bis in die letzte Haarspitze verzückt war, was mit Schreiben, was mit Sprache möglich ist. Und wie sehr es auf Nuancen ankommt, ob das Schreiben etwas in Bewegung bringt oder nicht. Vergiss für einen Moment (oder auch zwei ;)) alles, was du klassischerweise gelernt hast und schreib einfach drauf los. Bewerte nicht, lass jeden Fehler stehen, tritt deinem Ego in den Hintern, das tobend den Rotstift zücken will. Lass es fließen. Lass es falsch sein. Denn es ist genau richtig so. Du wirst deine Botschaften finden. Du machst den letzten Punkt. Und bist ein Stück weiter im Leben. Ein Grund mehr, dem Wunder der Worte ein Unternehmen zu widmen.
Zwei Worte – eine Welt
Ich bin. Zwei Worte, die es in sich haben. Und jene zwei Worte, die meine Tochter in ihren vergangenen ersten Schulwochen als erstes schreiben gelernt hat (was ich im Übrigen großartig finde). Ich bin – ohne was dazu? Was für ein großer Raum, der sich öffnet. Was für ein spannender Ausgangssatz für ein Freewriting. Wer ist „Ich bin“? Ich bin Frau. Ich bin Mama. Ich bin Freundin. Ich bin Texterin. Ich bin Tochter. Ja klar. Aber: Ich bin. Ohne Rolle. Wer waren wir, bevor die Welt uns erzählt hat, wer wir zu sein haben? Bevor uns jemand im zarten Kindergartenalter gefragt hat: Was willst du einmal werden? „Danke, ich bin schon alles. Ein göttliches, vollständiges, wundervolles Wesen.“ Wäre die eigentlich angemessene Antwort. Du merkst schon, wie viel hier ein Wort ausmacht, wie sehr die Art der Formulierung, jedes zusätzliche Adjektiv, die Tonlage, jeder Beistrich oder nur der kleinste Punkt ganz viel verändern kann.
Wenn das Herz schreibt
Ich bin ein alter Hase im Textgeschäft. Und hab mich als wortwunderwelt quasi neu erfunden. Meine selbstauferlegte Challenge: Ich hole das Herz und das Becken ins Boot und stelle sie dem Kopf als ebenbürtige Partnerinnen an die Seite. Heißt: durchatmen, bevor ich einen Text beginne, im Körper ankommen, Musik hören, manchmal auch tanzen, wurzeln, schütteln, Grimassen schneiden, spüren… bis die Energie so richtig fließt, das Thema auch im Herzen und in der Körperbasis da ist. Und dann schreiben, was kommt. Wer mir bei meiner Arbeit und meinen Schreibpausen zusieht (herzliche Grüße an die Bankangestellten von Gegenüber :D), tippt sich vermutlich dezent an die Stirn. So what. Darf er (oder sie). Diese Art zu schreiben bringt mich weiter. Lässt meine Texte lebendiger und meine Seele glücklicher sein. Und hat mich mein erstes Buch schreiben lassen. Das du im Übrigen gerne über meinen Online-Shop oder in deiner Lieblingsbuchhandlung kaufen kannst.
4 Comments
Ich bin…. gespannt was noch kommen mag.
Schön, dass du wieder da bist!
Ich auch 🙂 Danke dir, liebe Kathi!
Freu mich darauf wieder deine inspirierenden Texte lesen zu dürfen 🍀
Great content! Keep up the good work!