Es gibt sie, diese besonderen Tage, an denen alles nach Neuanfang riecht. Du die Musik laut drehst und den Beat findest. Für ein neues Kapitel. Leben, here we go…
Ich hatte gestern mein erstes Podcast Interview. Radio-Premiere für mich quasi. Mit der wunderbaren Nora-Rath Hodann von der Kinderbuchmanufaktur. Und was soll ich sagen: Es war herrlich. Es ist gesprudelt. Ich war beseelt. Es war plötzlich so leicht. Die Sorgen weggeblasen. Ich konnte es einfach. Über mein Buch reden, meine Arbeit, meinen Weg. Weil es ein Herzensding ist. Und da war es, dieses Gefühl: Erfüllung, die sich warm und hell bis in die Haarspitzen und den kleinen Zeh ausbreitet. Die mich satt und genährt fühlen lässt, geerdet und verbunden.
Das Interview ist vorbei, wir plaudern weiter – über unsere Arbeit, das Leben. Und dann sagt die liebe Nora einfach so Dinge zu mir, die meinen Blick auf ein Problem komplett verändern. Ich hab wieder eine mutige Perspektive dazu und merke: Manchmal reicht’s schon, nur die Brille zu wechseln, durch die man wochenlang geguckt hat. Menschen um sich zu haben, die einen liebevoll aus der Komfortzone holen, mit denen man gerne in den Austausch geht. Und denen man ebenso gerne etwas zurückgibt.
Apropos Mut: Nachdem wir uns gestern dem Sauwetter trotzend genüsslich mit Pippi Langstrumpf aufs Sofa verzogen haben, beschließt das Töchterchen heute Morgen, ab sofort von Zuhause weg alleine in die Schule zu gehen. In voller Pippi-Montur inklusive abstehender Zöpfe spaziert sie zur Tür hinaus. Tschüss Mama! Mir bleibt der Mund offenstehen. Ich freu mich unbändig und spür gleichzeitig einen Druck in der Brust. Loslassen, Klappe die dreihundertzweiundfünfzigste. Lass sie kullern, die Tränen, gucke ihr grinsend und mit nassen Augen hinterher, wie sie mit ihrem Apfelschirm den Berg runterspaziert.
Ich feiere sie so sehr. Dafür, dass es ihr wurscht ist, ob jemand findet, dass gerade nicht Fasching ist. Dass sie mir gestern schnell mal zwischen Tür und Angel erklärt, dass ihr Löwe nicht deshalb so mutig ist, weil er so laut brüllt, sondern weil er soooo ein großes Herz hat. Weil das ja eigentlich der echte Mut ist. Ich feiere sie für ihre Selbstverständlichkeit, die Dinge anders zu sehen. Und dann auch anders zu machen. Es nicht nur denken, sondern auch in die Welt bringen – that’s the key.
Das Haus ist leer. Da ist Raum für Neues. Ich hab 10 Minuten in der Früh nur für mich. Intuitiv drück ich den Play-Button. Trommeln, satte Beats und Digeridoo-Sound erfüllen das Haus. Und ich tanze, hüpfe und stampfe als ob es kein Morgen gäbe. Ich feiere das Gefühl und diesen neuen Raum. Und ich feiere mich, weil ich ihre Mama bin und offenbar doch ganz viel richtig mache. Auch das ist neu. Die Selbstliebe scheint sich ihre Wege ins Außen zu bahnen. Die innere Arbeit ist nicht umsonst. Wie cool.
Mit ähnlichem Erfüllt-Gefühl wie gestern spaziere ich in Richtung Büro. Nehme heute einen anderen Weg. Einen, der Mut braucht. Die Richtung stimmt. Und ich werd ab heute jeden Tag tanzen. Der Podcast wird übrigens nächste Woche auf der Website der Kinderbuchmanufaktur veröffentlicht. Leben, here we go 🙂
Kennst du sie auch, diese besonderen Tage?
Wann hast du dich das letzte Mal so richtig gefeiert?
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